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Das Team von Distrolution / Distrolution Merch hatte das Glück, vom 19. bis 26. Juni 2022 am Hellfest Festival teilzunehmen. Auf dem Programm standen Konzerte, Begegnungen... und mehrere Interviews, die Sie jede Woche in der FR-Version auf Distrolution Merch und in der EN-Version auf Distrolution finden können! Entdecken Sie ohne weitere Umschweife unser Interview mit der französischen Band Red Mourning!
Foto: @fannooshka
Hallo Red Mourning, danke, dass ihr euch die Zeit nehmt, unsere Fragen zu beantworten. Könnt ihr euch zum Anfang bitte vorstellen?
Aurélien: Ich bin Aurélien, Schlagzeuger und Sänger.
Alexandre: Alexandre, Gitarrist, Lapsteelspieler, wir wissen nicht, wie man das sagt (lacht), und Backgroundsänger!
Sébastien: Sébastien, Bassist und Backing Vocals!
JC: JC, Chorist! Nein, ich scherze. Ich bin Sänger!
Aurélien: Und Harmonikaspieler!
Alexandre: Und auch Harmonikaspieler, ja!
Wie wurde Red Mourning gegründet?
Sébastien: Red Mourning ist das Ergebnis eines Treffens von Musikern im Internet. Wir haben eine Band mit verschiedenen Formationen gegründet und haben die richtige ungefähr 2006 - 2007 gefunden, so in etwa!
Aurélien: 2005!
Sébastien: Mit dir? 2005?
Aurélien: Ja!
Sébastien: Und wir haben 2008 unser erstes Album veröffentlicht. So ist es. Mit einem starken Blues-Einfluss, der von JC kam, dem Beitrag der Mundharmonika und dann mehreren Einflüssen von jedem Bandmitglied, die sich ziemlich in der Musik wiederfinden. Und dann haben sich die Kompositionen auch je nach Lineup entwickelt. Jetzt komponiert hauptsächlich Aurélien, früher war es mehr der andere Gitarrist. Aber Alex komponiert auch ziemlich viel. Ja, wir packen alle mit an.
Wie vereinbart man Berufsleben, Privatleben und die Leitung einer Band? Nicht zu kompliziert?
JC: Ich denke, in Frankreich gibt es sehr wenige Bands, die sich zu 100% ihrer Musik widmen können. Wir gehören also zu den 99% der Bands, die etwas anderes zum Leben haben. Also machen wir Musik, wenn wir können. Und weil wir es lieben, natürlich! Aber es stimmt, Spaß beiseite, es ist unsere Leidenschaft. Wir investieren also enorm viel Zeit, Energie und auch Geld. Dann versuchen wir, das alles ein bisschen auszugleichen und zu vereinbaren... Wir haben Berufe, die es uns erlauben, etwas Freizeit zu haben. Und je nach Person vermischen wir das mehr oder weniger mit unserem Berufsleben. Es ist nicht immer einfach, besonders mit dieser Art von Musik.
Sébastien: Danach ist es keine Qual. Es gibt viele Leute, die viele Hobbys und Freizeitbeschäftigungen haben. Für uns ist es Teil unserer... Ich denke, es gibt eine fast lebenswichtige Funktion darin, regelmäßig Musik zu machen und sich dadurch zu verwirklichen, also... Wenn wir 7 Stunden am Tag arbeiten, oder 8 Stunden, oder 12 Stunden, egal, es bleibt immer noch ein bisschen Zeit, trotzdem.
Aurélien: Das Coole ist, dass wir, da es nicht unser Broterwerb ist, etwas künstlerische Freiheit behalten. Wenn wir etwas völlig Verrücktes machen wollen, das niemandem gefallen wird, wie es der Fall ist... Das ist es, was wir von Anfang an gemacht haben (lacht)
Alexandre: Ja, das dauert schon 15 Jahre! (lacht)
Aurélien: Wir können es uns leisten, weil wir uns dahinter nicht fragen müssen "Werden wir genug verkaufen?". Wir haben völlige Freiheit dabei, wir haben keinen äußeren Druck darauf, was wir tun müssen... Wir machen wirklich, was wir wollen!
Alexandre: Ich war wegen des Geldes gekommen... und bin enttäuscht! (lacht)
Lasst uns über eure aktuellen Neuigkeiten sprechen. Euer nächstes Album "Flowers & Feathers" erscheint im Oktober 2022. Wie lief euer Kompositionsprozess ab?
Aurélien: Wir haben viele Songs entwickelt. Tatsächlich hat sich das während der Pandemie ziemlich beschleunigt, weil wir natürlich etwas mehr Zeit hatten, um an den Songs zu feilen usw., aber wir hatten schon viel an den Songs bei den Proben mit Alex gearbeitet. Also verschiedene Kompositionsprozesse. Es gibt einen, den wir komplett zusammen bei den Proben komponiert haben, einen anderen, der eine Komposition von Alex ist, an der wir bei den Proben gearbeitet haben, und dann andere, die meine Kompositionen sind, an denen wir zusammen mit Alex gearbeitet haben, um sie einzubringen und etwas lebendiger zu machen usw. Was wir wollten, war etwas Organisches, nichts am Computer Komponiertes. Also ja. Und wir sind auch durch die Phase gegangen... Wir haben eine akustische EP gemacht, und das hat das Schreiben des letzten Albums ziemlich beeinflusst, wo es eine etwas wichtigere akustische Komponente gibt, darunter drei wirklich rein akustische Songs. Wir haben während Covid viel aus der Ferne gearbeitet, wo JC am Gesang gearbeitet hat usw. Wir haben an den Arrangements gearbeitet, uns Ideen geschickt und so... Also ja! Ich weiß nicht, ob ihr noch etwas hinzufügen wollt, meine Herren? (an die anderen Bandmitglieder gerichtet)
Alexandre: Ich habe nicht viel hinzuzufügen. Ich war dabei, also erinnere ich mich daran. Es stimmt mit dem überein, was ich erlebt habe! (lacht)
JC: Dieser Mann sagt die Wahrheit! (lacht)
Alexandre: Ich sage das nicht aus Faulheit... Nein... überhaupt nicht... (lacht)
Dieses Album folgt auf "Under Punishment's Tree", das 2018 erschienen ist. Wenn man diese beiden Alben vergleicht, wie sehr hat sich eure Musik in 4 Jahren entwickelt?
Aurélien: Ja. Wir haben dazwischen eine akustische EP gemacht, die 2019 herauskam!
Das vorherige Album... Wir hatten noch viele Kompositionen von unserem vorherigen Gitarristen, Romaric, der die Band 2015 verlassen hat. Also war sein Einfluss noch ein bisschen präsent. Hier ist es wirklich komplett neu. Es gibt keine Kompositionen mehr von ihm. Hier sind es entweder Kompositionen von mir oder mir und Alex, immer mit den Einflüssen von Seb und JC. Das hat natürlich einen Einfluss auf das Schreiben. Wir haben auch neue Dinge ausprobiert, um nicht die gleichen Lieder zu machen. Wir haben neue Instrumente erforscht, mit Banjo, Orgel, viele Keyboards usw. JC hat eine Gesangsweise, die sich mit dem Übergang zum Akustischen ein bisschen weiterentwickelt hat. Es geht mehr um Emotionen, um Interpretation usw.
Also versuchen wir immer, neue Dinge auszuprobieren, und dadurch entwickeln sich natürlich neue Sachen für uns, die wir noch nie gemacht haben und die wir anbieten. Die Leute werden es mögen oder nicht, aber zumindest haben wir es angeboten!
Sébastien: Nein, aber selbst beim Album davor hatten wir die Songs mit einem anderen Gitarristen komponiert, und tatsächlich waren wir immer noch ein bisschen in dieser sehr bluesigen Bewegung, noch beeinflusst vom alten Gitarristen. Also, es sind nicht einfach nur die Lineup-Änderungen, es ist wirklich die Tatsache, dass wir wieder auf einem etwas sterilen, jungfräulichen Boden anfangen. Das war cool!
Während Sie auf die Veröffentlichung des neuen Albums warten, haben Sie einen ersten Titel mit dem Namen "The Coming Wind" enthüllt. Welche Themen werden in diesem Stück behandelt und was hat es inspiriert?
JC: Was ihn inspiriert hat, war das Lesen eines Buches. Ich sage immer dasselbe, ich mag es nicht so sehr, die Geschichte hinter den Songs zu erzählen, weil ich es mag, dass jeder sie ein bisschen so interpretieren kann, wie er sie empfindet, denn das ist es, was ich auch gerne tue, wenn ich Musik höre. Es geht letztendlich darum, was ich selbst da hineinprojiziere. Aber um ein kleines bisschen darüber zu sprechen... es geht um die Zukunft, um Entscheidungen im Leben und dann um mögliche und unmögliche Zukünfte. Also du siehst, was kommt. Und das war's!
Warum habt ihr diesen Titel gewählt, um das Album anzuteasern? Ist es eurer Meinung nach ein Stück, das den Gesamtgeist eures nächsten Albums gut repräsentiert?
JC: Ich glaube, es gibt ziemlich viele verschiedene Stimmungen auf diesem Album, also ist es nicht unbedingt repräsentativ. Aber wir finden es...
Aurélien: Der Song ist untypisch.
JC: Ja, eher untypisch. Aber wir finden, dass es ein sehr gelungener Song ist, der uns sehr gefällt. Es ist auch der erste Song des Albums.
Aurélien: Und es gab auch visuell etwas zu machen!
JC: Ja, genau. Es gibt eine echte Geschichte. Los, erkläre.
Aurélien: Wir haben tatsächlich ein Video veröffentlicht, das am Montag herauskam. Regie führte Angel FONSECA, der auch am Hellfest arbeitet. Und es gab eine ästhetische und visuelle Seite, die herauskommen konnte, die ziemlich interessant war. Und übrigens sind wir vom Video nicht enttäuscht.
Sébastien: Wir sind zufrieden mit dem Video!
Aurélien: Was habe ich gesagt?
Sébastien und Alexandre: "Wir sind nicht enttäuscht".
Sébastien: Wir können nicht nur negativ sein (lacht)
Alexandre: Es ist ein sehr visuelles Video, was ja auch typisch für Videos ist.
Aurélien: Es war auch kein "zu metallisches" Lied. Es hatte eine Seite... Nun, das Lied ist 5 Minuten lang, es gibt eine große, sehr atmosphärische Passage in der Mitte, sehr melodisch.
JC: Es ist übrigens ein Stück ohne Scream!
Aurélien: Es gibt kein Geschrei! Es ist unser erstes Stück ohne Metal-Geschrei. Also, das sind all diese Elemente. Wir wollten es hervorheben und es markiert wirklich einen Bruch mit unseren früheren Alben.
Sébastien: Ich denke, es ist an sich repräsentativ für dieses Album, denn wenn man das hört, denkt man... Für diejenigen, die Red Mourning ein bisschen kennen, werden sie denken... Das sind übrigens die Rückmeldungen, die wir bekommen haben. Es ist "sie sind losgezogen, um etwas anderes zu suchen".
Als Musikfan lege ich besonderen Wert auf die visuelle Identität einer Band und insbesondere auf die Cover von Singles, Alben... Welche(r) Künstler verbirgt/verbergen sich hinter euren Covern?
Sébastien: Also, es gab mehrere. Die ersten beiden waren mit dem Label.
JC: Ja!
Sébastien: Genau. Der vierte war ein Tätowierer und auch Gitarrist aus Lyon. Dann, nun, es ist hässlich, weil es kaputt ist, aber das Logo (auf sein T-Shirt zeigend) von Red Mourning, der Kopf, ist von einer Künstlerin, einer echten Künstlerin, einer Grafikerin namens Auriane, die sehr talentiert ist und viele Dinge in Schwarz-Weiß macht. Sie ist eine Liebhaberin von Schwarz, insbesondere von den Arbeiten von Charles Burns, solche Dinge eben. Sie hatte an diesem Logo gearbeitet, wir haben diesen Kopf verwendet, um das Cover unserer akustischen EP zu gestalten. Wir haben es ein wenig anders koloriert.
Alexandre: Und auch alle unsere T-Shirts.
Sébastien: Und auch all unsere T-Shirts, weil wir es super schön fanden. Und wir dachten, lass uns versuchen zu sehen, was sie für das letzte Album machen kann, weil wir wieder etwas ändern wollten, und sie hat uns dieses Cover vorgeschlagen... das tatsächlich Federn und Blumen mischte. Und es ist wirklich... Es ist wirklich super schön, wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Man sollte nicht zögern, sich anzusehen, was sie macht. Sie hat eine Insta-Seite namens @capitaine_corbeau, sie macht viele Fotos, bei denen sie Model ist, sie macht Zeichnungen... Sie ist wirklich eine großartige Künstlerin. Für das Innere haben wir allerdings Fotos mit einer Freundin von Alex gemacht, die Fanny heißt...
Alexandre: Storck, Fanny Storck, eine langjährige Freundin, die ein sicherer Wert in Sachen Fotografie ist. Sie hat ihren eigenen Stil, sie arbeitet gut, schnell und effizient. Also ja, es ist wirklich... Ihre Seite ist... @fannooshka, glaube ich. Sie macht absolut wunderschöne Fotos. Ich hatte 200% Vertrauen in sie, weil ich wieder einmal sehr lange mit ihr an der Fotografie gearbeitet habe und alles... Sie ist... Perfekt!
Sébastien: Außerdem fängt Aurélien auch an, sich mit einigen Dingen der Videografik zu beschäftigen...
Alexandre: Er hat letzte Woche mit Paint angefangen! (lacht)
Aurélien: (lacht) Aber wir haben auch ein Interesse daran... Nun, wir arbeiten gerne mit Leuten zusammen, die uns ein Universum, Dinge usw. vorschlagen. Nicht nur jemanden bitten, uns ein klassisches Metal-Cover zu machen. Wir wollen ein etwas originelles Universum, genauso für das Video, Angel war sehr vorschlagsfreudig. Wir haben ihm ein Konzept vorgeschlagen, aber er hat es sich zu eigen gemacht. Er hat sein eigenes Video vorgeschlagen, mit seiner eigenen Vision. Also arbeiten wir auch gerne künstlerisch mit anderen Leuten zusammen, sei es in der Fotografie oder im Video... Nun, alles eben! Das ist auch das, was Spaß macht, es geht über das bloße Aufnehmen von Musik hinaus. Es gibt die ganze visuelle Seite und alles, was drumherum passiert, was auf kreativer Ebene sehr interessant und bereichernd ist!
JC: Die allerersten Cover, die ersten beiden Alben, das ist Fabrice Trovato, der auch der Mann hinter den Marionetten ist.
Alexandre: Die Fernando Rock Show!
JC: Die Fernando Rock Show. Kennst du die Puppen? Das hat er auch gemacht! Dieser Typ ist ziemlich witzig, er hat die Cover der ersten beiden gemacht.
Sébastien: Und er begleitet uns von Anfang an. Er war immer sehr cool zu uns!
JC: Und du hast Recht, oft ist einer der ersten Kontakte, die man mit einer Band hat, entweder auf einem Festival wie diesem, bei einem Konzert, oder über ein Bild. Es ist oft nicht so sehr die Musik, also ja, es ist wichtig.
Sébastien: Das letzte mögen wir so sehr, dass es sogar am Ende in das Musikvideo integriert wurde.
JC: The Coming Wind!
Aurélien: Und das unterstreicht gerade gut den Bruch-Aspekt, denn all unsere Cover, außer dem ersten, waren bisher in dunklen, etwas düsteren Tönen gehalten. Hier war die Idee, etwas zu machen... Ein Engelscover, schon mal, mit nicht unbedingt metallischen Farben. Und ebenso, Blumen und Federn... Das ist nicht das metallischste Ding, aber es hat einen Aspekt, na ja. Es unterstreicht gut den Bruch-Aspekt dieses Albums.
Ihr müsst gespannt sein zu sehen, was die Leute vom Album und dem neuen Universum gehalten haben.
Aurélien: Nun, zunächst mal sind wir mit den ersten Rückmeldungen zum ersten Video ziemlich zufrieden.
Alexandre: Die 5 Leute, die auf Facebook geliked haben (lacht)
Sébastien: Wir haben jeder 5 Kommentare abgegeben (lacht)
Lasst uns über das Hellfest sprechen. Wie ist es, auf der Hellstage zu spielen?
Sébastien: Neue Erfahrung. Es ist großartig, hier zu spielen. Wir hatten schon 2008 auf einer Bühne gespielt, die damals Discover Stage hieß. Das war eine andere Atmosphäre. Auf dem Hellfest zu spielen, ist immer großartig. Allein schon hier zu sein, eingeladen zu sein, ist unglaublich. Die Hellstage, ja, das ist eine andere Erfahrung. Es ist ein etwas anderer Komfort, etwas zufällig. Und dann bei 50 Grad ist es noch etwas ganz anderes!
JC: Ja!
Alexandre: Ja, es war hart bei der Temperatur...
Sébastien: Wir hatten wirklich viel Spaß und ich glaube, das Publikum war besonders motiviert (lacht). Naja, es war ziemlich cool!
Alexandre: Es gab gute Moshpits! Übrigens, ein großes Dankeschön an meine Freunde, die da waren, und sogar an Bekannte, Leute, die ich lange nicht gesehen hatte.
JC: Volle Hitzewelle, ein verrücktes Ding. 45°, du bist mitten in der prallen Sonne!
Gibt es eine Band, die ihr im Programm dieses Jahres auf keinen Fall verpassen wollt?
Alexandre: Sepultura heute Abend um 21:35 Uhr und Devin Townsend "By request" morgen. Ich bin ein großer Fanboy! Das sind die beiden Konzerte, die ich nicht verpassen will!
Sébastien: Ich würde gerne Korn und Ghost sehen. Ghost könnte wirklich cool sein!
Aurélien: Wir haben gestern auch Baroness gesehen. Baroness und Deftones, zwei Bands, die wir sehen wollten. Und Gojira auch!
Sébastien: Wir haben Leprous und Mastodon verpasst, das ist schade. Allerdings haben wir Leprous schon ich weiß nicht wie oft gesehen. Und nein, ich weiß nicht. Was gibt es sonst noch am Sonntag?
Alexandre: Da ist Devin Townsend!
Sébastien: Devin Townsend, ja!
JC: Infecticide! Jeden Tag, 15:45 Uhr! (lacht)
Das war meine letzte Frage, danke für Ihre Zeit und viel Spaß beim Festival!
Die Band: Danke dir!
